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Die Geschichte des Fliegenden Pater Paul Schulte ein Beitrag von Wolfgang Trester |
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Pater Paul Schulte nach
1947 bis 1974 |
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Ab 1945 wurde Pater Paul Schulte nach
Mexiko versetzt, was er als eine Strafversetzung empfand. Von dort aus
organisierte er in einer CARE-Paket-Aktion Hilfe für notleidende Menschen in
Deutschland und Österreich. 1949 kehrte Pater Paul Schulte nach Deutschland
zurück und wurde von seinen Freunden begeistert empfangen. Die alte MIVA
jedoch hatte die Wirren des Krieges nicht überstanden und musste aufgelöst
werden. Stattdessen wurde am 11. Oktober 1949 in Fulda eine neue MIVA als
Diaspora MIVA aus der Taufe gehoben. Alter und neuer Präsident wurde Paul
Schulte. Die Zeit der Fliegerei der MIVA war vorbei und Pater Schulte
kümmerte sich nun um den Ankauf von Fahrzeugen, vornehmlich von der Marke
VW. Nun nannte er sich selbst nicht mehr den 'Fliegenden' Pater sondern den
' Dieselnden'. Nach vielen Schwierigkeiten 1952 wurde in Düsseldorf ein Verein gegründet: Jugendhort, der Fliegende Pater e.V., der später in Hangelar bei Bonn aktiv wurde. Zu seinem 40jährigen Priesterjubiläum schenkten ihm seine Mitarbeiter eine DO 27, das erste in Deutschland nach dem Krieg wieder gebaute Reiseflugzeug. Er taufte das Flugzeug auf den Namen: „Der kleine Paul“. Dieses Flugzeug jedoch wollte er dem Bischof Koppmann in Windhoek Süd-West-Afrika übergeben, der dringend ein sechssitziges Flugzeug benötigte, um Rettungs- und Versorgungsflüge in dem weiten Land durchführen zu können. So kam es, dass Pater Paul Schulte den Überführungsflug nach Süd-West-Afrika plante und am 8. Mai 1963 mit dem Segen des Kölner Erzbischofs Kardinal Frings von Hangelar aus seinen Flug nach Afrika startete. An Bord war ein Pilot und Mechaniker von Dornier. Der Flug führte über Rom, wo er sich noch einmal den päpstlichen Segen für das Unternehmen holte. In Khartum allerdings erkrankte Schulte und flog per Linienflugzeug weiter nach Afrika. Am 5. Juni 1963 kamen die Do 27 und seine 2-Mann-Crew in Windhoek an. Auf dieser Reise besuchte er noch einmal das Grab seines Freundes im Ovamboland und ließ das Flugzeug bis zu Ottos Grab ziehen. |
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Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erlitt er 1968 in Paderborn einen Herzinfarkt und musste seine Arbeit für die MIVA beenden. Der Orden wollte für ihn einen Altersruhesitz organisieren. Zunächst in Bingen mit Blick auf den Rhein und die Weinberge. Der Pater konnte sich nicht damit abfinden. Dann erlaubten ihm die Ordensoberen nach Swakopmund zu reisen, wo er die letzten Lebensjahre verbrachte. Pater Paul Schulte starb am 7. Januar 1974 in Swakopmund und wurde am nächsten Tag nach Döbra bei Windhoek gebracht, wo er seine letzte Ruhe fand. Sein letzter Wunsch allerdings konnte nicht erfüllt werden, denn er wollte neben seinem Freund Otto begraben werden, was wegen der beginnenden Unruhen durch die SWAPO im Ovamboland nicht mehr möglich war. |
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