Paul und Otto gingen nach Hünfeld, wo
sie ihre theologischen Studien beendeten und beide wurden 1922 zu Priestern
geweiht. Pater Paul Schulte hoffte, in die Auslandsmission zu kommen, wurde
jedoch zu seinem Verdruss als Volksmissionar zunächst nach Neuss in das St.
Nikolauskloster versetzt und später nach Berlin Brandenburg, wo er wieder in
die Nähe Tempelhofs gelangte, dort wo er den militärischen Flugschein
gemacht hatte. Sein Freund Otto hingegen wurde von seinen Oblatenoberen nach
Süd-West-Afrika geschickt, um im Ovamboland eine Missions-Station zu
errichten. In Oshikuku baute er seine erste Kirche.
Paul kam mit
einem ehemaligen Kommandeur eines Bombengeschwaders in Tempelhof in Kontakt,
in dessen Einheit auch sein Bruder gedient hatte, der über London
abgeschossen wurde, wo er 1919 verstarb. Der Ex Flieger Kommandant stellte
dem Pater die alles entscheidende Frage : „Wollen Sie wieder fliegen?“
Er antwortet: „Nichts lieber als das!“
So machte Pater Paul Schulte
gegen den Willen seiner Ordensoberen den zivilen Flugschein. Er war der
einzige Geistliche, der eine Pilotenausbildung durchlaufen hatte.
|
Der Okavango |
1925 jedoch erkrankte Pater Otto Fuhrmann an Tropenkrankheiten und man hatte
versucht, ihn nach Oniipa in eine finnische Missionsstation zu befördern,
was jedoch 5 Tage in Anspruch nahm, da er nur mit Trägern befördert werden
konnte. Er überlebte nicht. Als Schulte erfuhr, dass sein Freund umgekommen
war, verfiel er in einen Schock. Dann rief er aus: Mit einem Flugzeug hätte
ich ihn retten können! Damit war seine Idee der Motorisierung der Missionen
geboren. 1927 gründete er in Köln die
MIVA-Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft mit Sitz in der Apostelnstraße 7.
So erhielten die Missionen Fahrzeuge, Boote und Flugzeuge und später
richtete er in Kanada erstmals Funkverbindungen ein, um Rettungsaktionen und
Versorgung der Missionen schnell durchzuführen und zu gewährleisten. |