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     Die Fliegerstation Wahn der Beginn der Luftfahrt in Wahn

 

 
Postkarte vom Schießplatz Wahn mit einem Motiv der Luftschiffer
Nachdem ab August 1909 in Köln Bickendorf Luftschiffe stationiert waren, wurden dort die unterschiedlichen Luftschifftypen unstarres (Clouth und Parseval), halbstarres (Groß) und starres (Zeppelin) System getestet. Über die Navigations- und Geschwindigkeitsfahrten ist einiges bekannt. Weniger ist über die Erprobung als Waffensystem bekannt.  

Die erste Information bezieht sich auf das Luftschiff Z II/Ersatz (LZ 9) mit dem zum ersten Mal 1912 mit sogenannten „Festungsselbstladegewehren“ also Maschinengewehre auf markierte Schützengräben geschossen wurde. An Bord war auch der Kölner Luftschiff-Obermaschinist Karl Schuster vom Luftschiffer-Bataillon 3.    
Die nächste Meldung ist erst vom 6. September 1913 bekannt. Damals musste eine angesetzte Luftschiffübung über der Wahner Heide ausfallen, weil das Wetter ein MG-Schießen auf Bodenziele nicht zulies.

Mit dem Beginn des 1. Weltkrieges begaben sich die Luftschiffer mit Ballonen
Luftschiff LZ 21 "Cöln"
Luftschiff LZ 21 "Cöln"
   
LZ 17 "Sachsen"
LZ 17 "Sachsen"
und Gaswagen am 28.7.1914 auf die Wahner Heide, wo sie mit verschiedenartigen Eisenpfeilen (Abbildung rechts) Abwürfe übten, um die Wirkung festzustellen. Solche Eisenpfeile konnten bei genügender Höhe einen Mann ohne Probleme durchschlagen. Allerdings war die Trefferwahrscheinlichkeit im Verhältnis zum Materialverbrauch extrem ungünstig.

Im August 1914 übte der Zeppelin Z VI "Cöln", der im Luftschiffhafen Cöln-Bickendorf stationiert war, in der Wahner Heide. Für den 5. Augist 1914 war ein Angriff der "Cöln" auf Lüttich geplant. Da die herkömmlichen Bomben auf Grund des dicken Metallmantels zu schwer waren, plante man Granaten einzusetzen. Damit die Granaten mit dem Zünder nach unten fielen, band man Pferdedecken als Leitwerk an den Boden der Granaten. Während des Angriffs auf Lttich erhielt die "Cöln" Treffer in die Auftriebskörper wodurch Gas entwich. Auf dem Rückmarsch nach Köln war der Gasaustritt so groß, dass der Kommandant XXX sich dazu entschloss in einem Wald bei Walberberg notzulanden. Die "Cöln" war ein Totalverlust. Die ganze geschichte kommen Sie im Kapitel "Z VI "Cöln" erster Angriff eines Luftschiffs auf eine Stadt" nachlesen.
Als Ersatz wurde das bekannte Luftschiff LZ 17 "Sachsen" zum Luftschiffschiffhafen Bickendorf kommandiert.
Die „Sachsen“ absolvierte am 18. August 1914 eine Schießübung in der Wahner Heide. Am Abend fuhr die „Sachsen“ einen Angriff gegen Antwerpen, beschädigt den Gasometer und viele Gebäude (27 Tote). Diese Geschichte kann im Kapitel "LZ 17 "Sachsen" erster Luftangriff auf Antwerpen" nachgelesen werden.

Nach dem Einsatz am 23. August 1914 gegen Antwerpen absolvierte das Luftschiff Zeppelin LZ 17 „Sachsen“  am 30. August 1914 wieder eine Übung über der Wahner Heide. Es werden Bomben abgeworfen. Anfangs werden nur Artilleriegeschosse verwendet. Damit die Granaten mit der Spitze voran aufschlugen, werden Pferdedecken an die Bombenenden gebunden.  

Am 15. April 1915 kommandierte Zeppelin-Kommandanten Kapitän Ernst Lehmann ein Luftschifferkommando auf der Wahner Heide. Lehmann war vorher Kommandant des Luftschiffs "Sachsen" und fuhr mit der "Sachsen" einen Angrif auf Antwerpen. In dieser Zeit arbeitete er auch an einem Abwehrsystem gegen Bomben die die deutschen Luftschiffhallen treffen sollten. Eine Idee war ein Netz über dem Hallendach zu spannen. Dies erwiess ich aber als nicht parktikabel.

Luftschiffhalle Spich
Im Dezember 1914 wurde eine Luftschiffhalle in Spich erbaut. Bis zum Ende des Krieges wurde dieser Hafen von der Garnisonsverwaltung Wahn unter dem Garnisons-Verwaltungsdirektor Kaspar betreut.
Das Luftschiff-Zeppelin LZ 101 (LZ 71) kam im Juli 1916 unter seinem Kommandanten Hauptmann Gaissert von Hannover nach Spich. Erster Offizier des Schiffes ist Oberleutnant Fritz Koreuber. LZ 101 macht nur wenige Fahrten in der näheren Umgebung, darunter zum Übungsabwürfe von Bomben auf den Truppenübungsplatz Wahn. Später wurde das Luftschiff in Jambol stationiert und im Raum Bukarest, Odessa usw, eingesetzt.
  
Für das Jahr 1918 wird die Wetterwarte 191 in Wahn stationiert. 

Von Mai bis August 1918 war auf der Wahner Heide die Felddrachenwache 57 stationiert.

Bei der Fußartillerie-Schießschule Wahn war von Januar 1917 bis November 1918 ein Fesselballontrupp zur Beobachtung des Schießens eingesetzt.    







Die Flugabwehr in Wahn Ballonkanone
  Die normale Feldgeschütze hatten eine zu niedrige Geschoss- geschwindigkeit und waren daher auf Grund der zu stark gekrümmten Flugbahn ungeeignet. Als Hauptziel sahen militärische Taktiker zunächst weniger das gegnerische Flugzeug, sondern Fesselballone oder Militärluftschiffe, deshalb setzte sich die Bezeichnung BAK für Ballonabwehrkanone durch. Sie wurde im Mai 1916 in Flugabwehrkanone geändert.
Folgende Einheiten wurden zur Ballon- bzw. Flugabwehr in Wahn eingesetzt:
  Sept. 1915 - Juli 1917 Ballonabwehr-Kolonne 29/30
  Feb. 1916 - Juni 1916 9cm Ballonabwehr-Kanonen-Batterie 3
  Juni 1916 - Juni 1917 Flugabwehr-Kanonen-Batterie 3
August 1917 - November 1918 Ortsfeste Flugabwehr-Kanonen-Scheinwerfer-Zug 92







 
 
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