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Flughafen Köln Butzweilerhof | ||||||
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Der Bau des neuen Flughafenensemble |
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Der Bau Mit dem Bau des neuen Flughafenteils verschwand mit dem Wohnhaus der letzte Rest des dort seit 1230 als Stift des Klosters St. Andreas betriebenen Bauernhofs Butzweiler. Der Betrieb des Bauernhofs wurde bereits mit dem Bau der Fliegerstation eingestellt. Auf Fotos kann man noch größere Beete an der südlichen Grenze der Fliegerstation sehen. Im Rahmen der Wehrpflicht wurde wahrschenlich auch der Bauer eingezogen. Namen sind leider nicht mehr bekannt. Auf Fotos aus den 1920er Jahren kann man noch das Wohnhaus sehen. Die großen Scheunen, die man auf Bildern bis 1915 sieht, wurden abgerissen. Wahrscheinlich geschah dies aus Flugsicherheitsgründen, da die Scheunen durch ihre Spitzgiebel sehr hoch waren und bei Nebel eine Gefahr für landende Maschinen darstellte. Das Wohnahus stand dort, wo ab den 1950er Jahren das Wachhaus der Royal Air Force gebaut wurde - also nördlich der Einfahrt an der Butzweilerstraße. Der neue Flughafen wurde innerhalb eines Jahres mit Hilfe von ca. 1100 Arbeitslosen erbaut. Baubeginn war am 23. April 1935. Die Planung der gesamten Anlage übernahm die Abteilung für Hochbauentwurf des Städtischen Hochbauamts unter der Leitung von Stadtbaurat Hans Mehrtens (später Stadtbaurat Bongartz). Hinzugezogen wurden die freien Architekten Mewes und Albert sowie als Statiker Dipl. Ing. Bartsch. Durch einen glücklichen Zufall wurden mir Architekturpläne des Neubaus des Butzweilerhofs angeboten. Dieses Angebot nahm ich natürlich gerne an und möchte Ihnen hiermit Teile dieser Architekturpläne zeigen. Der Adler in blauer Basaltlava wurde von Willi Meller gestaltet. Sehen Sie dazu auch die Ausstellung der Kunst & Museumsbibliothek Köln: "Willy Meller Ein Künstler zwischen Diktatur und Demokratie". Links: Ansicht von Westen Eingang zur Gaststätte des Flughafens. Der zurück springende Gebäuderiegel auf der rechten Seite mit den hohen Fenstern zeigt die Empfangshalle des Flughafens. Darüber befinden sich zw. Übernachtung die Zimmer der Piloten, die Abends für die letzten bzw. morgens für die ersten Flüge eingeteilt waren. Rechts: Ansicht von Osten Querschnitt durch den Verwaltungs-flügel des Flughafengebäudes inkl. der Kelleretage. Links oben die Fenster der Zimmer die für die Piloten der Nachtflüge reserviert waren. Auf diesem Plan ist auch der über zwei Stockwerke gehende Heizungskeller des Flughafengebäudes zu erkennen.
Die Architektur des Neubaus orientierte sich an der neuen Sachlichkeit - dem Bauhausstil. Bei der technischen Planung des Flughafens wurde im Gegensatz dazu "Neuland betreten". Die bisher genutzten Flughafengebäude waren als Provisorium aus einer militärischen Fliegerstation entstanden. Da eine Fliegerstation ganz andere Betriebsbedingungen erfüllen musste, war der Betrieb etwas umständlich. Das sollte sich nun ändern. Das Gebäude musste aber auch das gestiegenen Passagier- und Frachtaufkommen berücksichtigen. Schon damals nahm mit steigendem Fluggast- und Frachtaufkommen die Bürokratie zu. Aus diesem Grund wurde der Bürotrackt erheblich vergrößert. Schließlich sollten Air France, Imperial Airways, Sabena und Luft Hansa entsprechende Räumlichkeiten bekommen. Werkstätten und Technische Administration wurden direkt an die Halle angebaut, wobei jede Fachgruppe eine eigene Werkstatt bekam. Unter dem Butzweilerhof wurde ein Bunkersystem gebaut um Fluggästen und Personal im Kriegsfall Schutz zu bieten. Bei den Renovierungsarbeiten fand ich in einer verputzten Wand neben dem Eingang das hier abgebildete Vogelnest. Da die Wand vorher verschlossen war, vermute ich, dass ein Vogel 1935 das Nest gebaut hat als die Halle im Rohbau stand. Da das Nest leer war, wurde der Vogel wahrscheinlich vertrieben bevor Eier gelegt werden konnten. Auf jeden Fall war das leere Nest 68 Jahre in der Wand verborgen. Für ein mögliches Flughafenmuseum habe ich es vorsichtig aus der Wand genommen und mit anderen schönen Fundstücken aus dem Gebäude in einer Kiste aufbewahrt. Leider wurde diese Kiste mit Inhalt aber aus Versehen weggeschmissen. |
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