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Das Luftschifferbatallion Nr. 3 Nach Aufstellung von Luftschiffertruppen in Frankreich und England erfolgte in Berlin 1. Juni 1884 die Bildung eines Détachements gemäß eines kaiserlichen Befehls vom 27. März 1884. Der Dienst sah die Verwendung und Bedienung von Fessel- und Freiballonen vor.
Die Leitung der „Kommission für Ballonversuche“ und den Oberbefehl als Kommandeur über die Truppe hatte Hauptmann Bucholz. Mitglied der Kommission und Detachementsführer war Premier-Lieutenant von Schudi. Als technischer Beirat der Kommission und als Werkstätteninspektor wurde der Zivilluftschiffer Opitz angestellt. Luftschiffer von der im Juni 1884 in Berlin eingerichteten Versuchsstation für Ballon-Captifs, die ihre Kaserne und Werkstatt auf dem Ostbahnhof in Berlin hatten, nahmen bereits 1885 u. a. an einer Belagerungsübung der Festung Köln in Wahn und an einer Übung der Artillerieschießschule teil. Zu den Offizieren der Einheit gehört Preuß sowie Leutnant v. Schudi. Am 11. März 1887 erfolgte die Umbildung des preußischen Ballondetachements in eine Luftschifferabteilung. Durch einen Kabinettsbefehl erfolgt die erste Vermehrung der Luftschiffertruppe. Die „Luftschiffer-Abteilung“ erhielt die Eisenbahn-Regimentsuniform mit einem „L“ auf den Achselklappen. Der Ballonfahrer Maximilian Wolff gründete 1890 als Pendant zum Berliner Vorgänger – der am 31. August 1881 seine Arbeit began - den „Verein zur Förderung der Luftschiffahrt, Cöln“ und wurde Chefredakteur des Sammelwerks „Das Luftschiff". Am 9. Mai 1894 wurde die preußische Luftschiffertruppe gegründet - der Beginn der deutschen Luftwaffe. Am 1. Oktober 1901 wurde in Berlin ein Luftschiffer-Bataillon in Dienst gestellt. Das Bataillon hat zwei Kompanien und eine Bespannungs-Abteilung und bezog die neue Kasernenanlage in Reinickendorf-West bei Berlin. Beim Artillerieschießen 1904 auf der Wahner Heide nahmen Berliner Luftschiffer mit ihren Drachenballonen (600 cbm) teil. Sie wurden für die Dauer der Fußartillerie-Übungen nach dort verlegt und beobachten und lenkten aus ihren, hinter den Batterien hochgelassenen Ballonen, das Artillerieschießen. Bei diesen Soldaten befand sich bereits Erich Gensicke, der am 1. April 1909 vom Luftschiffer-Bataillon in Berlin nach Köln versetzt wurde und später dem am 1. Oktober 1911 in Köln gegründeten Luftschiffer-Bataillon 3 angehörte. Anm.: Erich Gensicke wird in den 30iger Jahren stellvertretender Direktor des Kölner Flughafens Butzweilerhof. Am Donnerstag, den 1. April 1909 begann dann der Bau bzw. die Fundamentierung der Luftschiffhalle in Köln-Bickendorf zwischen Venloer Straße und Ossendorfer Weg. Die Bauzeit betrug nur vier Monate. Die Maße der Halle betrugen: Länge 152 m, Breite 50 m, lichte Höhe 30 m und einem Flächeninhalt von 7600 qm. Mit einem Klick erfahren Sie hier mehr zum Reichsluftschiffhafen Cöln-Bickendorf. 1909 Die Voraus-Abteilung der Berliner Luftschiffer, die in Köln stationiert waren, wurde um eine Stelle „Major beim Stab“ vermehrt. Ferner wurde ein „Verkehrsoffizier vom Platz“ für Köln bestellt.
Die Luftschiffmaschinisten (von der Reichsmarine kommend) und Kölner Bürger Karl Schuster und Peter Bürvenich warteten die Maschinenanlagen des Zeppelins (zunächst Z II).
27. Juni 1909 Bei den Startvorbereitungen wurden die Luftschiffer von den Soldaten der am 1. April 1909 von Berlin nach Köln verlegten Luftschiffer-Abteilung unterstützt, während die Kapelle des Bergischen Feldartillerie Regiments 59 unermüdlich spielte. Aufziehende Gewitter machten die Luftschiffer bedenklich, doch nach Befolgung aller angeordneter Vorsichtsmaßnahmen, konnte Prinz Oskar von Preußen das Startsignal geben. 5. August 1909 Das Vorauskommando der Luftschiffer, das sich seit dem 1. April in Köln befand, nahm das Luftschiff LZ 5 unter der militärischen Bezeichnung Z II in Dienst. Bei der Überführungsfahrt nach Köln wurde geschickt die Möglichkeit genutzt, in Frankfurt am Main am 31.07. auf der ILA (Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung) eine Zwischenlandung einzulegen. Lesen Sie dazu auch den Bericht über den triumphalen Empfang von Graf Zeppelin in Cöln. 15. Februar 1911 Das Luftschiff Z I ist bei der 2. Kompanie/Luftschiffer-Bataillon 3 in Metz stationiert.
1. Oktober 1911 Bildung des Luftschiffer-Bataillons 3 in Köln Kommandeur: Major Walter von Schulz Adjutant: Oberleutnant Schlüter Stationierung: Stab und 1. Kompanie in Köln, 2. Kompanie in Düsseldorf und 3. Kompanie in Metz. Der bereits im 1. April 19091 vom Luftschiffer-Bataillon in Berlin mit der Vorausabteilung nach Köln versetzte und dem Verkehrsoffizier vom Platz unterstellte Schirrmeister Erich Gensicke wird dem Luftschiffer-Bataillon 3 eingegliedert. Die Soldaten der 1. Kompanie werden vorerst im Fort IV des Äußeren Kölner Festungsrings bei Köln-Bocklemünd untergebracht. Die Kölner Stadtverordneten-Versammlung bewilligt 1912 den Verkauf von weiteren 8.249 qm städtischen Geländes an die Militär-Verwaltung zum Bau einer Luftschiffer-Kaserne. Dieses Areal liegt in Höhe der Frohnhofstraße. 1912 Die Sportler des Deutschen Ballon-Sport-Clubs und des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL) dürfen das aus den Luftschiffen abgelassene Wasserstoffgas zum zivilen Aufstieg ihrer Ballone benutzen. Insgesamt 616 Mal klappt die freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Soldaten, nicht zuletzt auch dadurch gefördert, dass der Schirrmeister des Luftschiffer-Bataillons 3, Erich Gensicke, auch der Ballonmeister der Clubs ist. Der Kölner Fritz Höper (geb. Okt.1891) tritt als Einjährig-Freiwilliger seinen Dienst bei der 1. Kompanie des Luftschiffer- Bataillons 3 Köln - Reichsluftschiffhafen Bickendorf - an. Drei seiner Kameraden heißen: Denthe, Perthes, Bastian und Weber. Die Luftschiffer tragen auf ihren Schulterklappen die Kennung: „L 3“. Höper bleibt bis ca. August 1914 (Kriegsanfang) in Köln. Er wird dann zum Luftschiffer-Bataillon 2/Luftschifftrupp 14 nach Dresden versetzt. Die Luftschiffer werden ausgebildet an Ballonen (des Militärs und des CCfL) sowie an Luftschiffen wie Parseval (P II (PL 3) und Zeppelin Z II/Ersatz (LZ 9). 1912 wird im Luftschiffer-Bataillon 3 eine Erinnerungstafel mit dem folgenden Text angefertigt: Reichsluftschiffhafen Bickendorf „Zur Erinnerung an meine Dienstzeit Luftschiffer-Btl. Nr. 3 1.Kompagnie Cöln 1912 Major v. Schulz, Hauptm. Horn, Schoof, Oblt. v.d. Leyen, Lt. Brickenstein, v.d. Haegen, Stapelfeldt Utffz. Mauritz, Bock, Segt. Rathgeber, Schröder, Voigt, Utffz. Galle, Kürte, Srgt. Utgenannt, Utffz. Doelling, V.F. Tups Fw. Barleben, Srgt. Arning, Kretz, Utffz. Poley und 50-60 Mannschaftsgrade. April - Juni 1913 Die Kölner Luftschiffer der 1. Kompanie/Luftschiffer-Bataillon 3 haben einen Gasballon „Bocklemünd“ und einen mit dem Namen „Bickendorf“. 14. Mai 1913 Das Zeppelin-Luftschiff Z II/Ersatz (LZ 9) fährt über Köln; die Luftschiffer machen aus 250 - 300 m Höhe Luftaufnahmen der Stadt. Dabei wurde auch die Reichsluftschiffhalle aus 200 m Höhe aufgenommen. Führer des Luftschiffs ist Hauptmann Lohmüller. Anm.: Es sind die ersten Luftaufnahmen von Köln überhaupt, da Köln Festungsstadt ist. Den zivilen Ballonfahrern ist streng untersagt solche Aufnahmen zu machen. Dieses Verbot wird durch polizeiliche Kontrollen überwacht. Sogar Berufssoldaten anderer Garnisonen ist es untersagt an Ballonfahrten über der Festung Cöln teilzunehmen. Bei einer Freifahrt macht der Ballon „Bickendorf“ vom Luftschiffer-Bataillon 3 am 3. Juni 1913 auf der Fliegerstation Köln Butzweilerhof eine Zwischenlandung. 19. Juni 1914 - 15.Juli 1914 Eintragungen in „Dienstbeschädigungsliste für den Oberleutnant der Pioniere Uwe ___ (?) Jahrgang 1914/15. Stammrolle Nr.93.“ „Dienstbeschädigungsliste für den Luftschiffer Lieb**) Die Akte trägt den Stempel: Luftschiffer=Bataillon 3 1. Kompanie. Kriegsausbruch Juni 1914 Die Zeppelinluftschiffe wurden von der Militärverwaltung übernommen. Bei Kriegsausbruch ist die Luftschiffertruppe des Kaiserreichs inzwischen auf fünf Bataillone und achtzehn zum Teil noch nicht ganz fertiggestellte Heeresluftschiffhäfen angewachsenen. Die oberste Heeresleitung verfügt bei der Mobilmachung über neun Zeppeline, ein Schütte-Lanz-, ein halbstarres M- und ein unstarres Parsevalschiff. Die Luftschiffer begeben sich mit Ballonen und Gaswagen nach der Wahner Heide, wo sie mit verschiedenartigen Eisenpfeilen die Abwurfwirkung feststellen. August 1914 1. Mobilmachungstag: Die oberste Heeresleitung verfügte bei der Mobilmachung über neun Zeppeline, ein Schütte Lanz-, ein halbstarres M-/Basenach und ein unstarres Parsevalluftschiff. Insgesamt 12 Luftschiffe, wobei 3 Luftschiffe (Z II/Ersatz LZ9, Groß (M/Basenach) und Parseval) in Cöln-Bickendorf stationiert sind. Bei der Mobilmachung wurden zehn Feldluftschiffer-Abteilungen und siebzehn Festungsluftschiffertrupps mit je einem Fesselballon aufgestellt.
Das in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationierte Zeppelin Z VI „Cöln“ (LZ 21) startete um 22 Uhr zu einem Luftangriff gegen die Festung Lüttich mit acht Granaten. Nach Aussagen der Luftschiffer Kuck und Bürvenich in einem späteren Zeitungsartikel wurden ein Dutzend Sprengbomben zwischen 50 und 100 kg mitgeführt. Es gibt aber auch Quellen die von 200 kg sprechen. An Bord waren 12 Männer: Kommandant und Beobachtungsoffizier: Major i. Gr. Generalstab von Dücker Luftschifführer: Hauptmann Kleinschmidt Funkoffizier: Leutnant Brickenstein Fahringenieur: Noack Obersteuermann: Schmidt Steuermann: Gröger Maschinisten: Karl Schuster, Peter Bürvenich (beide Kölner), Mertens und Scholler Funkunteroffizier: Fischer Luftschiffer: Kuck, Hermann. Das angreifende Luftschiff Z VI „Cöln“ wurde über Lüttich durch Beschuss beschädigt, schaffte knapp die Heimfahrt, mußte bei Walberberg hinunter und wurde anschließend dort abgewrackt. Als Ersatz für das bei Walberberg am gestrandete Zeppelin-Luftschiff Z VI „Cöln“ (LZ 21), kam von Leipzig über Potsdam am 9. August 1914 das Luftschiff LZ 17 „Sachsen“ nach Köln. Sein Kommandant ist Leutnant zur See d. R. Diplom-Ingenieur Ernst Lehmann, der später sehr bekannt wird als Kapitän des LZ 127 „Graf Zeppelin“. Am 23. August 1914 absolvierte LZ 17 "Sachsen" eine Schießübung in der Wahner Heide. Am Abend des selben Tages fuhr LZ 17 „Sachsen“ einen
22. Oktober 1914 Die „Zeppelin-Wache Bickendorf" des Luftschiffer-Bataillons 3 ist an der Haltestelle der Straßenbahn in der Venloer Straße auf der Straße/auf dem Bürgersteig vor der Restauration „Zum Venloer Hof“ angetreten. Dabei handelt es sich um 30 Soldaten, 25 mit Tschakos, Trommel und Gewehren, 5 mit Krätzchen.
11. Januar 1915 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 35 macht seine erste Fahrt. Es wird unter Hauptmann Masius in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationiert und ist von dort im Westeinsatz. Bereits am 14.März muss es wegen Beschädigung durch Beschuss eine Notlandung machen und wird abgewrackt. Am 28. Januar 1915 gegen 14:00 Uhr fährt das Luftschiff-Zeppelin L 8 /7 (LZ 33) in Begleitung eines Doppeldeckers von Köln aus in Richtung Libur und Wahner Heide. 18. Februar 1915 Der Bau der im Dezember 1914 begonnenen Luftschiffhalle in Spich schreitet voran: die Gerüste für die Halle stehen. Der Bau eines Anschlußgleises von der rechtsrheinischen Eisenbahn erfolgte bereits im Januar 1915. Der Luftschiffhafen Spich soll ein Ausweichplatz für den Luftschiffhafen Cöln-Bickendorf werden. Die Luftschiffhalle wird am 15. April 1915 durch Graf Zeppelin persönlich eingeweiht Maße: Länge 184 m, Breite 35 m, Höhe 28 m. Ein Luftschifferkommando unter Befehl des Zeppelin-Kommandanten Kapitän Ernst Lehmann wird auf der Wahner Heide stationiert.
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Hier wird nur an die gefallenen Luftschiffer erinnert. Dabei darf auf keinen Fall vergessen werden, dass die Luftschiffe zivile Ziele wie z. B. Lüttich, Antwerpen, London und viele andere Städte angegriffen haben, wobei viele zivile Opfer zu beklagen waren. Auch dieser Opfer soll hier gedacht werden. |
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Viele der hier gezeigten Bilder
von Luftschiffen habe ich von Harry Redner - Luftschiffharry - bekommen.
Für die Überlassung möchte ich mich hier noch einmal herzlich bedanken.
Ohne seine Hilfe wäre die Seite nicht so bebildert worden. ->
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