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     Das Fort der Luftwaffe - Fort IV - Schleifung
 
   
Das Fort IV wurde in der Biehlerschen Bauweise gebaut. Zum besseren Verständniss der nachfolgenden Berichte finden Sie hier die wichtigsten Teile eines Forts benannt.
 
Benennung der verschiedenen Teile eines Biehlerschen Forts
 
Die Deckenauflage der Kehlkaserne wurde abgetragen und in den Graben gekippt. So wurde aus einem zweistöckigen Gebäude ein einstöckiges Gebäude.
(Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild.)
Nach dem Ende des ersten Weltkrieges mußten auch die Kölner Fortifikationen auf Grund des Versailler Vertrages geschleift werden. Somit wurden sämtliche Zwischenfeldbauten wie z.B. Infanterieräume und -stützpunkte, Artilleriestellung, Munitionsräume, Grabenstreichen, Flankierungsbatterien, Vorfeldstreichen , Wachträume, Zwischenfeld-streichen und Mannschaftsstützpunkte gesprengt.
Die Forts und Zwischenwerken wurden nur in Teilen geschleift um die Kehlkasernen - der Unterkunftsbereich - zu erhalten. Neben den Verteidigungsstellungen, wozu die Gräben sowie deren Grabenwehren gehörte, wurden auch die Geschützbatterien, die Kriegspulvermagazine, die Spitzkaserne sowie die Innenhöfe eingeebnet. Erhalten wurden, auf Bitten des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, nur die Kehlkasernen der Forts und Zwischenwerke. Hier wurde die Deckenauflage (als Schutz gegen Beschuss Schichten aus Sand, Beton und Erde) der linksrheinischen Forts in den Kehlgraben geworfen. Somit wurde aus einem zweistöckigen Gebäude ein einstöckiges Gebäude (s. rechts unten). Nur die rechtsrheinischen Forts sind noch zweistöckig erhalten. 

Außerdem wurde noch der Haupthohlgang zwischen Kehlkaserne und Spitzkaserne geschleift bzw. abgetragen. Da es im Bereich der Spitzgrabenwehr keine Absackungen gibt, wird vermutet, das die Spitzgrabenwehr nicht geschleift sondern nur übererdet wurde.
   
Adenauer plante die Gebäude als Sportheime und Naherholungsheime zu nutzen. Aber auch Freiluftgartenanlagen (Freilugas) in den Zwischenwerken IIIb und Va wurden eingerichtet. Hier werden noch heute Kinder und Jugendliche in Biologie unterrichtet.
 
Unten: Querschnitt durch die Mittelachse von Fort IV.
    
Bitte bewegen Sie den Cursor über die Grafik um die Unterschiede zwischen Ursprungszustand bis 1918 und heutigen Zustand zu sehen.
 
Querschnitt Fort IV Bocklemünd
Kehlgraben   Kehlkaserne        Haupthohlgang               Spitzkaserne                                             Spitzgrabenwehr                 

 
Hauptportal Fort IV Köln BocklemündOben: die Rückseite der Kehlkaserne in den 1940er Jahren. Der Anschluss des Haupthohlgangs an die Kelhlkaserne ist eindeutig zu erkennen. In den 20er Jahren konnten Besucher von Sportveranstaltungen des Postsportvereins durch dieses Hauptportal von der Widdersdorferstraße aus direkt zu den Sportplätzen gehen. Zu dieser Zeit befand sich links im Eingang ein kleines Zahlhäuschen für die Eintrittskarten.
Der Bereich wurde in den 1980/90er Jahren angeschüttet. Heute befindet sich an dieser Stelle die Terrasse des Restaurants "Altes Poststadion".
 
Kehlgraben Fort IV
Währe die Deckenauflage nicht in den Kehlgraben geschüttet worden, würde die Ansicht heute so aussehen.
Um zu sehen wie die zweistöckige Kehlkaserne aussieht, bewegen Sie bitte den Cursor über das Bild.
 
Heutige Besucher bewegen sich auf der Höhe des 1. OGs.
(Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild.)
 
Die beiden Innenhöfe wurden zugeschüttet. Auch die beiden Kriegspulvermagazine wurden entfestigt, also die massive Deckenauflage wurde abgetragen und wahrscheinlich zur Auffüllung der beiden Innenhöfe genutzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit blieben diverse Gänge innerhalb des Forts unbeschädigt. In den 70er Jahren brach ein Fußballer in einen der Tunnel ein die innerhalb des Forts verlaufen. Der Bereich wurde mit Sand aufgefüllt, der Gang somit nicht mehr auffindbar und deshalb leider nicht mehr begehbar. 
 
Der Brite Alan Hills, recherchierte im Imperial War Museum zur Geschichte der Royal Air Force auf dem Butzweilerhof. Dort fand er bzgl. der Schleifung der Kölner Festungswerke den handschriftlichen Eintrag eines Offiziers der schrieb, dass die Deutschen irgend etwas vor ihm verbergen würden, er aber nicht weiß was das sein könnte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die Festungswerke von den ehemaligen deutschen Soldaten nicht so ordentlich geschleift wie die Alliierten es gefordert hatten. Es ist also wahrscheinlich mehr erhalten als in den Plänen verzeichnet.
 
Unter diesem Hügel liegt die Spitzkaserne von Fort IV
In der Mitte des Sportplatzes befindet sich ein kleiner mit Bäumen bewachsener Hügel. Unter diesem Hügel befindet sich die so genannte Spitzkaserne. Wäre diese Spitzkaserne auch gesprengt worden, wäre im Lauf der Zeit Erde nachgerutscht. Der Hügel hätte nicht die geraden Hänge bekommen die er heute hat. Auch hätten die Bäume bei tiefem Erdreich die Möglichkeiten gehabt tiefer zu wurzeln und so höher zu wachsen. Ein Vergleicht der Baumhöhe mit einem Fotos von 2014 (oben) und 1941 (unten) zeigt, dass die Bäume nicht wesentlich höhrer sind. Aus diesem Grund kann man davon ausgehen, dass das Gebäude darunter noch intakt ist. 

Ein historisches Foto von 1942 zeigt, dass die Baumhöhe nur unwesentlich geringer war als heute 70 Jahre später.
 
 
 
Im Waldgebiet um die Sportplätze läuft über dem ehemaligen Graben ein Fußweg. Dieser Fußweg läuft auf seiner ganzen Länge durch einer kleinen Senke mit einer Breite von ca. 4 Metern. Diese Senke entstand, als sich die Füllmasse, mit der der Graben zugeschüttet wurde, im Lauf der Jahre setzte und verdichtete.
Der Wallgraben von Fort IV
Auf einem Foto sehr schwer zu erkennen, aber ein Spaziergänger erkennt sofort die lange Mulde die sich durch das kleine Waldgebiet zwischen Sportplatz und WDR zieht.


 


 
 


 
Tag des offenen Denkmals - Fort IV- Führungen und Ausstellung

Wenn Ihnen dieses Fort gefällt, können Sie es sich selber angucken. Immer am "Tag des offenen Denkmal" am 2. Wochenende im September veranstalten wir dort Führungen und Ausstellungen.

Alle Informationen für dieses Wochenende finden Sie hier:
"Tag des offenen Denkmal" - Führungen im Fort IV - Bocklemünd
 
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