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50 Jahre Bundesluftwaffe in Köln-Wahn |
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Schon seit den Anfängen der Luftfahrt war Köln ein
Entwick-lungsfeld für die Luftstreitkräfte Die ersten Versuche für
Beobachtungs-ballone fanden ab 1885 auf dem Schießplatz in der Wahner Heide statt, wo
später das "Kommando Luftwaffe" der Bundesluftwaffe sowie die
Flugbereitschaft des Busdesministerium der Verteidigung errichtet werden sollte. 1909 und 1910
wurden in Bickendorf Tests mit verschie-denen Luftschifftypen durchgeführt um die Vor- und
Nachteile auszutesten. Auf der Fliegerstation Butzweilerhof
in Ossendorf wurden bekannte
Piloten wie z. B. Manfred von Richthofen,
Werner Voß und
Erhard Milch
ausgebildet. Auf dem Butzweilerhof wurden aber auch Lehrgänge zur
Flugzeugtechnik absolviert, wobei einer der Flugzeugmotorentechniker mein
Großvater Leo Müller war. Nur
vier Tage nach der Inbetriebnahme der Fliegerstation Butzweilerhof flog
Leutnant Jollie mit einer Rumler Taube vom Butzweilerhof zum Schießplatz
Wahn. Dies war der Beginn der Luftfahrt in der Wahner Heide. Der Beginn des
Westfeldzug gegen unsere westlichen Nachbarn begann mit der Luftlandung auf
das Fort Eben
Emael, wobei vom Feldflugplatz Wahn Junkers Ju 87 "Stukas" die
Panzerverbände der Alliierten bekämpften die dem eingeschlossenen Fort Ebene
Emael zur Hilfe eilen wollten. Die Organisation der Luftwaffe in Wahn wird dauernd optimiert. Daher ist es schwer ein offizielles Organigramm zu erstellen. Informationen über den Standort Wahn finden Sie auf der Webseite der Luftwaffe unter: www.bundeswehr.de/de/luftwaffenkaserne-wahn--148760 |
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Der Andrang und somit das Interesse der Bürger zu diesem "Tag der offenen Türe" war sehr groß. Bei der Planung ging man von ca. 80.000 Besuchern aus. Deshalb musste ich weit außerhalb parken um dann eine lange Strecke zu Fuß zu gehen. Insgesamt war die Organisation sehr gut. |
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| Die Ausstellung auf dem Kasernengelände | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nicht
nur auf der Z-Flight im Süden des Flughafengeländes wurden Flugzeuge
ausgestellt, sondern auch in der Kaserne selber. Neben den eigentlichen
Infoständen und Ausstellungen des militärischen Geräts konnten Kenner auch
die über einhundert Jahren alten Gebäude der Kaserne, die z. T. heute noch
genutzt werden, sehen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Display der Luftfahrzeuge | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Der Hauptanziehungspunkt bei Ausstellungen der Luftwaffe sind natürlich die Flugzeuge. Dazu zeigte die Luftwaffe ihre Flugzeugmuster im Süden auf der Z-Flight des Flughafen KölnBonn, wo ich zwei Jahre später am "Tag der Luft- und Raumfahrt" selber eine Ausstellung zur Geschichte der Kölner Luftfahrt präsentieren durfte. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| F4-F "Phantom" II "Mein" Aufklärungsgeschwader AG 52 war mit der RF-4E ausgerüstet. Daher habe ich natürlich eine Vorliebe für die gute alte Phantom. Im Sommer 2007 war es klar, dass die "alte" Phantom nicht mehr lange fliegen würde. Die RF-4E gab es schon lange nicht mehr. Auch lief die Umrüstung der Jagdgeschwader auf den Eurofighter bereits an. Ich konnte noch einmal eine Phantom am "Tag der Luft- und Raumfahrt" des DLR am 2. September 2009 sehen bzw. fotografieren. Als letzte Erinnerung setzte ich daher das
Foto der Phantom 37#85 des Jagdgeschwader 71 "Richthofen" hier an den Anfang
der Bilderstrecke. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass der Namensgeber
des Geschwaders
Manfred von Richthofen seine
Fliegerkarriere hier in Köln auf dem Butzweilerhof begann und der erste
Kommodore des JG 71 "Richthofen"
Erich Hartmann später hier seinen Dienst bis 1970 ableistete.
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Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 1985 ein Tornado in Leck beim Aufklärungsgeschwader 52 auf der Ost-Flight stand und davor Wachposten patroullierten. Wir sind dann mit respektvollem Abstand von unserer Busshaltestelle zu unserer Station gegangen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Bei dieser Maschine handelte es sich um die 30#18 des Jagdgeschwaders 73 "Steinhoff" aus Rostock. Das JG 73 bekam 2004 für seine Ausbildungsstaffel die ersten Eurofighter. |
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![]() Zu
den Großmaschinen gehörte auch eine Boeing S3 AWACS aus Geilenkirchen. Die Bezeichnung "OTAN" ist zwar rückwärts geschrieben "NATO", bedeutet aber nicht, dass man den Namen besser im Rückspiegel lesen kann, sondern ist die Abkürzung für die französische Übersetzung von "North Atlantic Treaty Organization " und heißt "Organisation du Traité de l'Atlantique-Nord". |
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![]() Die
Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung besteht aus der
"Weißen Flotte" und der "Grauen Flotte". Der
Airbus A 310 gehört zur "Grauen Flotte" und kann sowohl als MEDEVAC(Medical Evacuation) bzw. Fliegendes
Krankenhaus als auch, nach einer Umrüstung, als Fliegende Tankstelle eingesetzt werden.
Diese Maschinen sind in Wahn stationiert. |
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Eine
Challenger CL-601 der Flugbereitschaft mit der Kennung 12#02 wurde ausgestellt.
Insgesamt besaß die Luftwaffe damals sieben Maschinen dieses Typs. Vier Jahre später, im Jahr 2011, wurden die Challengers durch die Bombardier Global 5000 ersetzt. |
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Eurocopter
AS532 "Puma" Der "Puma" ist ein kleiner Verbindungshubschrauber. Insgesamt hat die Luftwaffe drei Maschinen. Obwohl es sich um Maschinen der Flugbereitschaft handelt, sind die "Pumas" alle in Berlin-Tegel stationiert, da die Maschinen als Transportmaschinen für Minister, Staatssekretäre und Parla-mentarier fliegen. |
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| "Mein" Aufklärungsgeschwader 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Rechts davon das Foto eines SLAR-Flugs. Es ist sehr schade, dass hier keine originalen Teile dieser Bedienpanels ausgestellt wurden. An einer Art Geheimhaltung kann es nicht gelegen haben, da die RF-4 E seit 1994 - also sieben Jahre vorher - außer Dienst gestellt war. |
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RF4 E "Phantom" Die RF-4 E war die für die Luftwaffe entwickelte Aufklärerversion. 1972 erhielt die Luftwaffe 88 Flugzeuge. Diese wurden bis zu ihrer Ausphasung 1994 mehrfach kampfwertgesteigert. Dieses Flugzeugmuster besaß als erstes in der Geschichte der Luftwaffe eine Multisensor-Ausstattung. - Automatische Kamerasteuerung in Abhängigkeit von Fluggeschwindigkeit und Flughöhe. - Automatische Blenden- und Belichtungszeitsteuerung - Kompensation der Bildwanderung durch Mitführung des Films während der Belichtung. - Nachtfotografie mit Blitzkartuschen - vier Kamerastationen mit bis zu sechs Kameras mit unterschiedlichen Neigungswinkeln und Gesamtaufnahmewinkeln. - "Infrarot Systeme" zur Aufklärung bei Nacht und schlechter Sicht im Tiefflug bis zu mittleren Flughöhen (8000m ü. G.) - Das Seitensichtradar ermöglicht eine Abstandsaufklärung aus bis zu 140 km Entfernung. Das System war zudem allwettertauglich und besaß eine Bewegtziel-Luftaufklärungskapazität. Darüberhinaus konnten Daten in "nahezu Echtzeit" an eine Bodenstation übermittelt werden. --------------------------------------- Auf dieser Tafel konnte man sich in einer extrem gekürzten Version den mobilen Bildzug des Aufklärungsgeschwaders angucken. Im Verteidigungsfall wäre das gesamt Geschwader verlegt worden und unser Platz bei Leck wäre von einem anderen Geschwader belegt worden. Die Bildzüge hätten so auf "freiem Feld" weiter arbeiten können. |
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Bei den Kameras gibt es verschie-dene Fotografierrichtungen: rechts, geradeaus, links und vertikal. |
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![]() Das damals weiträumigste Aufklärungs-system war das Seitensichtradar SLAR = Side Looking Airborn Radar. Hier konnte bis zu einer Entfernung von ca. 110 km seitlich des Flugweges aufgeklärt werden. Je nach Betriebsart konnte zwischen "MTO" (Moving Target Objectivs = Bewegt Ziel) und "FTO" (Fixed Target Objectives = feste Ziele) unterschieden werden. Auch konnte die Seitenrichtung des Radars umgeschaltet werden. Das Signals wurde per Data-Link im Flugzeug in einem Recorder aufgezeichnet und/oder direkt zu einer der drei Bodenstationen in Leck/SH, Rheine/NRW (beide gehörten zum AG 52) oder Leipheim/Bayern (AG 51 "immelmann")gesendet werden. Dort wurde das Signal über eine Datalinkanlage per Richtfunk empfangen und auch in einem Recorder aufgenommen. Auf Grund der Richtung der DatalinkAntenne sowie eines Entfernungssignals vom Flugzeug konnte so der Standort des Flugzeugs durch den Mission-Officer jederzeit bestimmt werden. Dieser Film wurde im Recorder des Flugzeugs aufgezeichnet oder direkt in einem Korrelator (übersetzt "Umsetzer" ein Filmentwicklungsgerät) entwickelt. Danach diente der Film durch Laser und optische Armaturen ein neuer Film belichtet, der auch entwickelt wurde und dann das Gebiet zeigt, an dem die Phantom kurz vorher vorbei geflogen war. Der Film sah aus wie ein Luftbild, allerdings handelte es sich hier um Hologramme auf einem Film und sah aus wie eine topographische Karte in Grautönen.. |
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Davor eine Antenne des Seitensichtradars sowie ein Manual des Systems. |
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| Insgesamt war eine gelungene Veranstaltung, die eindrucksvoll die verschiedenen Aufgabenfelder der Luftwaffe vorstellte. Leider gab es in den folgenden Jahren keine Wiederholung - abgesehen von Flugzeugdisplays an den "Tag der Luft- und Raumfahrt" des DLR. Dabei ist auch die Luftwaffe auf Nachwuchs angewiesen und solche Veranstaltungen sind für die Nachwuchswerbung bestens geeignet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||