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Der
Kölner Luftschiffanker |
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Als
der Reichsluftschiffhafen in Cöln-Bickendorf 1909 in Betrieb genommen wurde, hatte
die Halle eine Grundfläche von 152 x 50 Metern. Zu dieser Zeit waren in Bickendorf
die drei Luftschiffe von Zeppelin, Groß und Parseval stationiert. Da 1909 nur Luftschiffe in Frage kamen um große Nutzlasten (Bomben) zu
transportieren, musste damit gerechnet werden, dass weitere Luftschiff nach
Köln, in das Hinterland einer möglichen zukünftigen Front, verlegt werden. Es
gab deshalb Überlegungen eine zweite Halle zu bauen. Dies wurde aber wegen
der hohen Kosten auf einen späteren Zeitpunkt nach dem Krieg verschoben.
Statt dessen wurde in Spich eine weitere Luftschiffhalle gebaut. Trotzdem mußten Maßnahmen getroffen werden um weitere Luftschiffe sicher am Ort parken zu können die hier nur einen kurzen Aufenthalt hatten oder wegen der besetzten Halle nicht einfahren konnten. Auch mussten Hilfsmaßnahmen eingerichtet werden um Luftschiffe bei starkem Wind so auszurichten, dass das Einfahren in die Halle möglichst problemlos statt finden konnte. Da Luftschiffe eine hohe Windanfälligkeit besaßen, mußten sie alleine schon aus Schutz für die Soldaten verankert werden. Auch eine gute Haltemannschaft kann ein Luftschiff nicht auf Dauer gegen Windboen halten. Ein trauriges Beispiel ist das Schicksal von Z II der in einem Triumphzug von Graf Zeppelin persönlich nach Cöln gebracht wurde. Der Zeppelin riss sich 1910, nach der Inspektion durch Kaiser Wilhelm, bei einem Sturm los und wurde bei Weilburg an der Lahn um einen Berg herum gedrückt. Aber auch der Betriebsunfall von LZ 37 an der Luftschiffhalle in Cöln, bei dem nur durch das beherzte Eingreifen des Musketiers Lipski schlimmeres verhindert werden konnte, zeigt wie wichtig eine sichere Ankerung war. 1916 ereignet sich ein weiterer Unfall als morgens bei verfrühtem „Anlassen“ eines Luftschiffs einer der haltenden russischen Kriegsgefangenen mit hochgezogen wurde. Über den Ziegelfeldern in Köln-Bickendorf verließen ihn seine Kräfte und er stürzte tödlich ab. Aus diesem Grund wurde eine sichere Haltevorrichtung geplant, an der ein Luftschiff auch bei Sturm sicher verankert werden konnte. Damit die Luftschiffe sich in alle Windrichtungen drehen konnten, mußte der Ankerplatz mindestens eine Luftschifflänge (+ Sicherheitsabstand) von allen Gebäuden oder Bäumen entfernt entstehen. Hier ein Funktionsbild am Beispiel des Luftschiffs Z II. Um also eine sichere Verankerung zu garantieren, wurde ein Loch gegraben, in das ein Würfel aus Magerbeton mit einer Kantenlänge von ca. 1,7 x 1,7 x 1,7 Metern gegossen wurde. Um ein Tau zu befestigen, wurde in der Mitte ein massiver Stahlstab eingelassen der am oberen Ende eine Öse hatte. An diese Öse konnten Taue befestigt werden. Da dieser Luftschiffanker aber keine Stolperfalle bilden durften, umgab eine Art Metallkragen die Metallöse. Dieses Loch wurde durch eine Metallplatte abgedeckt die, an einem Punkt befestigt, einfach zur Seite geschwenkt werden konnte. Leider wurde im Rahmen der Bergung vergessen den Standort genau zu dokumentieren. Nach Auswertung der Fotos konnte aber der Bereich eingekreist werden. (Bild unten) Auf Grund der Lage des Ankers kann festgestellt werden, dass die Fotos dieser Luftschiffe entstanden als die Luftschiffe am Luftschiffanker verankert waren.
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Bernhard Faßbender setzte sich sofort mit der Kulturdezernentin der Stadt Köln in Verbindung um Hilfe bei der Bergung des Luftschiffankers und somit eines einzigartigen Stück Geschichte zu erhalten. Dies wurde aber mit dem Hinweis auf nicht vorhandene Gelder abgelehnt. Daraufhin bat Herr Faßbender seine Kollegen von der Berufsfeuerwehr Köln um Hilfe. Die Feuerwehr absolvierte daraufhin spontan am 31. Juli 1991, unter der Leitung von Günther Maylan, eine Aus- und Weiterbildungsübung und hob den Luftschiffanker. Auch konnte der LKW-Fahrer der Baufirma Schröder überredet werden den Anker auf einem LKW zu dem damaligen Luftfahrtmuseum Butzweilerhof zu transportieren. Wie sich bei Nachforschungen später heraus stellte, handelte es sich um den einzigen erhaltenen Luftschiffanker in Europa. Zusammen mit dem Luftschiffanker wurde der Abdeckkranz des Luftschiffankers geborgen und separat im Luftfahrtmuseum ausgestellt. Der Abdeckkranz ging später bei der Auflösung des Luftfahrtmuseums Butzweilerhof leider verloren. |
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Der
Luftschiffanker wurde vor dem ehemaligen Luftfahrtmuseum
Butzweilerhof abgesetzt. Allerdings mußte nach dem ersten Winter
fest gestellt werden, dass kleine Stücke des Betonquaders durch Frost
abgeplatzt waren. Eine Anfrage an das Kulturdezernat mit der Bitte um
Versiegelung des Luftschiffankers verlief negativ, da das Kulturamt
prophezeite, dass dann noch größere Stücke abplatzen würden. Bei der Suche nach einem Schutz für den Anker kam Herrn Faßbender der Sohn des bekannten Kölner Piloten Anton Weigand zur Hilfe. Herr Peter Weigand, sponserte, als Geschäftsführer eines Baumarkt der Firma Wierich, ein Gewächshaus. Das Gewächshaus wurde daraufhin um den Luftschiffanker herum aufgebaut wurde. Nachdem das Museum wegen immenser neuer Mietforderungen geschlossen und geräumt werden mußte, wurde der Luftschiffanker inklusive des Gewächshaus vor die Firma Colonia Spezialfahrzeuge umgesetzt. Dort steht er ca. 200 Meter vom ehemaligen Fundort entfernt. Die Firma Colonia Spezialfahrzeuge war auch im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements immer wieder gerne behilflich wenn es darum ging "Schwergewichte" der Kölner Luftfahrtgeschichte umzusetzen. Heute steht der Anker also vor der Firma Colonia-Spezialfahrzeuge. Leider wird das Gewächshaus durch Vandalismus immer wieder beschädigt. Wie Mitarbeiter der Firma Colonia berichten, treten wütende Autofahrer, die dort ihre abgeschleppten Autos abholen, die Scheiben ein um ihren Frust abzureagieren. |
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