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Das vergrabene Flugzeug vom Butzweilerhof | |||||||
Der Butzweilerhof hat noch einige unterirdische Geheimnisse. Eines davon
ist ein vergrabenes Flugzeug. Von 1947 bis 1967 war die Britische Royal Air Force auf dem Butzweilerhof stationiert. Wie man auf dem hier abgebildeten Foto sehen kann, wurde der Butzweilerhof mit diversen Gebäude bebaut. Das letzten Gebäude wurden 2011 abgerissen. Auf dem Butzweilerhof waren diverse Einheiten stationiert. Während die Belgischen Heeresflieger ihre Kaserne im Norden bezogen, belegte die RAF den größeren südlichen Teil. Hier war ein FRU (Forward Repair Unit), die 420 RSS (Repair and Salvage Section) und das 5th Signals Wing stationiert. Auf dem Butzweilerhof war aber auch die RAF Big-Band stationiert. Hier wurden die alten Flugzeuge der RAF gelandet, demontiert und die Reste verschrottet. Insgesamt war der Butzweilerhof eine der größten Kasernen der Royal Air Force in Deutschland. Bild unten: Die Kaserne Butzweilerhof. In der Ecke unten rechts ist die Rollbahn zu sehen. |
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Bild unten: Januar 1953 - eine Vampire der 112. Squadron landet auf der PSP-Bahn der air station Butzweilerhof. |
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Im Sommer 1953 flog eine Vampire über den Westfriedhof auf den Butzweilerhof ein. Auf den PSB-Blechen platzte einer Vampire während der Landung ein Reifen. Dadurch verlor der Pilot die Kontrolle und die Maschine rutschte mit Funken über die Bleche. Die Maschine erlitt dadurch einen Totalschaden. Nachdem das Flugzeug ausgeschlachtet war, zog ein Schlepper das Wrack in eine nah gelegene Kiesgrube süd-östlich der Rollbahn, wo es mit Erde überdeckt wurde. Die Kinder der Umgebung wippten auf dem halb mit Erde bedeckten Wrack. Augenzeuge Bernhard Faßbender, Luftfahrtarchiv Aerocron. Da die Vampire durch Techniker der RAF ausgeschlachtet wurde, befinden sich weder sterbliche Überreste noch Munition im Wrack. Technische Daten: Die De Havilland Vampire erreichte als erste britische Eigenentwicklung eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 880 km/h und war im Sommer 1945 einsatzbereit. Von dieser Maschine wurden ca. 4400 Stück gebaut und an verschiedene Nationen ausgeliefert. Der Einsatz war als Jagdbomber oder Nachtjäger geplant. Die Vampire sollte auch auf Flugzeugträgern eingesetzt werden. Zur Zeit sind nur vier Museumsmaschinen
- RAF-Museum Hendon / GB - Dübendorf / Schweiz - Hinterstoisser / Österreich und - Australien. Damit dürfte die Maschine in Köln die fünfte noch vorhandene Maschine sein.
Aber wer würde so eine Bergung fachgerecht durchführen? Schließlich handelt es sich nicht um ein römisches Relikt..... Im Frühjahr 2009 untersuchte ein Grabungsteam des Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland (ABR-LVR), Außenstelle Nideggen (Frau Tutlies), eine bereits vorher durch die „AG Luftkriegsgeschichte Rhein / Mosel e.V.“ prospektierte P-38 „Lightning“-Absturz-stelle. In Zusammenarbeit mit der AG Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel e.V. wurde in achtwöchiger Tätigkeit die erste (offizielle) Ausgrabung eines Flugzeugs des zweiten Weltkrieges im Rheinland durchgeführt. Ziel war es, neben dem eindeutigen Zuweisen der Maschine über ansprechbare Wrackteile, vor allem Erfahrungen mit dieser ungewöhnlichen Befundgattung zu sammeln. „…die Zusammenarbeit mit den luftfahrthistorischen Experten der AG Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel e.V. hat sich als unerlässlich herausgestellt…“ (Quelle: ABR-LVR, Theiss-Verlag (2010 „Archäologie im Rheinland , Bd. 2009, S. 194“) Über diese Bergungsaktion wurde bei dem im Theiss-Verlag erschiene Jahrbuch „Archäologie im Rheinland, Bd. 2009“ ausführlich berichtet. Aussagekräftige Fundstücke dieses Flugzeugwracks wurden im Landesmuseum Bonn ausgestellt bzw. archiviert. |
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Lage des Wracks Wie der Kölner Luftfahrthistoriker Bernhard Faßbender erzählte, wurde das Wrack in einer nahe gelegenen Kiesgrube abgelegt. Er sah Kinder, die auf dem Wrack herum sprangen. Zu dieser Zeit war es bereit weit mit Erde bedeckt. Die Kiesgrube ließ sich schnell auf historischen Luftbildern finden. Allerdings wurde die Kiesgrube im Lauf der Zeit verfüllt und überbaut. Sie ist heute nicht mehr sichtbar. Somit blieb nur noch die Referenzierung mit Hilfe von Luftbildern und eines Grafikprogramms. Die Lage der Kiesgrube wurde durch Referenzpunkte auf einem historischen Luftbild und einem aktuellen Satellitenbild von Google Earth lokalisiert. Rechts: Referenzierung auf historischem Luftbild Bild unten: Detailvergrößerung der Kiesgrube |
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Bild
rechts: Um die Lage der Kiesgrube auf einem aktuellen Satellitenfoto festzustellen, wurden in einem Grafikprogramm auf einer Ebene ein historisches Luftbild der Belgischen Heeresflieger mit der Kiesgrube eingefügt. Danach wurden auf einer zweiten Ebene markante Gebäude, die es heute noch gibt, wie der Belgische Tower, die erste Belgische Halle, die Rollbahn und die historischen Flughafengebäude von 1936, Dazu gehört natürlich auch die Umrandung der Kiesgrube. Danach wurde diese Ebene gegen Bearbeitung gesperrt. Als nächstes wurde ein Satellitenbild der Gegend genommen und die Karte so geschoben und gestaucht, dass die Markierungen über den noch heute vorhandenen Gebäuden lagen. Somit konnte die Lage der Kiesgrube genau heraus gefunden werden. Die Kiesgrube lag südlich des Kreuzungspunktes der Rollbahnen auf dem städtisches Grundstück, Flur 8, Flurstücksnummern 544, 545 und 546 in der Günther-Plüschow-Straße.
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Zu diesem Wrack gab es am 25. Juli 2013 einen Schriftwechsel mit dem Stadtplanungsamt
der Stadt Köln. Hier die Antwort der Stadt Köln im Orignaltext: |
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Interessant ist der Hinweis auf die Bodenbelastungen im Untergrund. Wurde dort mehr abgelagert als nur ein Flugzeugwrack? |
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