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Bodengeräte
des Flughafen Köln Butzweilerhof |
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Wer heute in ein Flugzeug steigt, macht sich keine Gedanken wie sich der
Komfort bzw. Service in den Jahrzehnten des zivilen Luftverkehrs entwickelt
hat. Die ersten Fluggäste wurden als einzelne Person in dicke und warme
Fliegeroveralls gepackt und im offenen Flugzeug auf dem Sitz des Navigators festgeschnallt.
Dann ging es bei Wind & Wetter auf einer Wiese ab in den Himmel. Wer
hätte damals daran gedacht in 4 km Höhe über dem Atlantik in angenehmer
Athmosphäre Filme (Ton und in Farbe) zu gucken und z. B. eine Kaffee zu
trinken? Aber auch am Boden hat sich viel entwickelt. Heute kommt man auch bei schlechtem Wetter sehr bequem in ein Flugzeug, im Gegensatz zu den 1920er Jahre, als die Fluggäste über die Tragflächen der Flugzeuge in die Passagierkabinen gelangten. Sie finden hier nun eine Auflistung von Bodengeräten, die damals für einen reibungslosen Ablauf nötig waren. |
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Infotafel Wie
der ehemalige Luftboy Hans Kündgen erzählte, liefen in
den Anfängen der Fliegerei die Luftboys kurz vor dem "Boarding"
noch mit einem Schild durch das Restaurant - hier rechts im Bild - auf dem
der Name des Zielflughafens notiert war und riefen den nächsten Flug aus.
"Der nächste Flug nach Paris geht in zwanzig Minuten los." Dabei konnte es schon einmal vorkommen, dass Fluggästen fragten, ob sie sich das spät gelieferte Menü einpacken lassen können. Daraufhin ging Herr Kündgen zum Piloten und bat um eine kleine zeitliche Verschiebung des Starts bis die Passagiere schnell zu Ende gegessen hatten. Weitere Informationen zum Berufsalltag der Luftboys finden Sie im Kapitel "Hans Kündgen - Luftboy auf dem Flughafen Butzweilerhof " |
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Waage Bei
den relativ kleinen Flugzeuge der Anfangsjahre zählte jedes Kilo. Zwischen
vier und fünfzehn Personen konnte das ein oder andere Kilo schon
Auswirkungen auf den Flug haben. Neben
dem benötigten Treibstoff und Luftpost musste also auch das Gewicht der
Passagiere sowie deren Gepäck berechnet werden. Leider ist nicht bekannt, wo die Waage auf dem Butzweilerhof stand. Wie der ehemalige Luftboy Hans Kündgen erzählte, durften die Damen damals nie ihr Gewicht erfahren. |
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Passkontrolle Das
hier rechts veröffentlichte Foto zeigt die Passkontrolle durch Beamte der
Kölner Flugwache auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof. Im Gegensatz zu heute
wurden wohl die Flugäste direkt am Flugzeug abgefertig, anstatt im Gebäude,
wie es heute üblich ist. Im Kapitel "Albert Grünberg - Luftpolizist auf dem Kölner Flughafen" können Sie sich über die Arbeit der Kölner Flugwache informieren. |
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Zollabfertigung Im
Gegensatz zu der heutigen Zollabfertigung, die zum großen Teil mit
Röntgenapparten oder Körperscannern abläuft, wurde damals das Gepäck der
ankommenden Passagier noch per Hand durchsucht. |
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Gepäckwagen Zu
Beginn der zivilen Luftfahrt waren maximal bis zu ca. fünfzehn Personen
pro Flug im Flugzeug. Somit kamen vielleicht zwanzig Koffer zusammen, die
die Luftboys, bevor die Passagiere zum Flugzeug gingen, in die Maschine
verladen mussten.Bild unten: Die Rolltreppe die Passagiere konnte an den Handkarren für das Gepäck angehängt werden. Somit konnte ein Luftboy mit einem Weg beide Bodengeräte mitnehmen. Dahinter die beide Luftboys und links - als Passagier-Statisten - zwei Angestellte des Flughafens. ![]() Neben diesem Gepäckkarren hatte auch die Reichspost eine eigene Karre um die Luftpost, verpackt in Postsäcken, zu den Maschinen (hier die Dornier-Merkur D-711) zu bringen. Rechts im Bild der Handwagen für das Gepäck der Fluggäste. (Aufnahme von Hugo Schmölz) |
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Rolltreppe Auch
wenn die damaligen Flugzeuge noch wesentlich kleiner waren als unsere
heutigen Flugzeuge, war das Ein- und Aussteigen doch etwas mühselig. Wie
auf diesem Fotos rechts zu erkennen ist, benötigten ältere Fluggäste - wie
dieser prominete Besucher - doch etwas Hilfe um nicht zu stürzen. Um nun
den Fahrgästen das bequeme Ein- und Aussteigen aus dem Flugzeug zu
ermöglichen, schoben die Luftboys kleine Rolltreppen an die Flugzeuge
heran. Diese Rolltreppen - der Urahn der heutigen Gangways, wurden dann
mit einer Feststellbremse gesichert. Wie der ehemalige Luftboy Hams
Kündgen erzählte, hieß es bei einem Hupen vom Verkehrsturm. dass die
Luftboy mit einer Rolltreppe heranfahren mussten. Zwei Mal hupen hieß,
dass der Zoll die aus dem Ausland kommende Maschine inspizieren musste.
![]() Bild links: Die Rolltreppe des Flughafen Köln Butzweilerhof. Deutlich ist an der Seite die Feststell- bremse zu sehen. Bild unten: Zwischen den Passagiermaschinen vor dem Empfangsgebäude des ersten Butzweilerhofs steht die fahrbare Rolltreppe zwischen den Passagiermaschinen. |
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Foto rechts:Vor dem Neubau von 1936 stehen vier Rolltreppen mit der technischen Innovation von zwei Handläufen rechts und links der Treppe. Dahinter eine hohe Leiter - ohne Handlauf - für die Warte um an die Motoren der Passagierflugzeuge zu kommen. Auch hier sind zwei Handkarren für Gepäck und Fracht in Betrieb. ![]()
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Signalpistole Damals
wie heute ist der Start bzw. die Landung der gefährlichste Teil des
Fliegens. Verständlicher Weise ist hat der Pilot keine Zeit um den
Funkverkehr zu verfolgen. Ein sehr effektives Hilfsmittel ist dabei eine
Signalpistole, über die die Luftpolizei Tag und Nacht international bekannte Befehle
geben konnte.
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Schreibmaschine Natürlich
gabe es auch damals jede Menge Papierkrieg zu bewältigen. Dazu wurden
Schreibmaschinen und Formulare benutzt. Bild links: Ein Formular "Flugansage" das vom Piloten eines ankommende Flugzeuges oder der Luftpolizei ausgefüllt werden musste. |
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Feuerlöscher Auch
damals bestand bei heißen Motoren und Kerosin Feuergefahr. Um einen
kleinen Brand zu löschen, war an jedem Flugzeug ein CO²-Feuerlöscher mit
einer ca. 50-Liter Flasche aufgestelt. Bei einem kleinen Feuer hätte dies
ausgereicht. Im Flughafenensembel, dass ab 1936 gebaut wurde, gab es auch eine eigene Feuerwehr bzw. Feuerwehrgaragen im Betriebshof, die direkt auf das Rollfeld führten. Die Flughafenfeuerwehr war mit einem Abrüstwagen ausgerüstet. Auf diesem Abrüstungswagen wurden Schaumlöscher, Schanzzeug, Werkzeug, Tragbahren und Sanitätspersonal bereit gehalten. Bei Flugunfällen gab es einen Krankenwagen mit - so genannter - Gefolgschaft - also ausgebildeten Sanitäter. Bei Bedarf konnten weitere Krankenwagen bei der Feuerlöschpolizei (Telefon: 70021) angefordert werden. Ein Sanitätszimmer befand sich gegenüber der Pförtnerloge. |
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Akkuwagen So
wie ein Automotor, werden auch Flugzeugmotore mit elektrischen Anlassern
gestartet. Da in der Frühzeit der Luftfahrt aber jedes Kilogramm Ballast
eingespart wurde, benötigte man für den Start externe Akkumulatoren die
den nötigen Strom lieferten. Solche Akkuwagen gab es auf jedem Flughafen.
Sobald das Flugzeug in der Luft war, übernahm im Flugzeug (siehe Foto
unten) ein Generator
die Stromversorgung, der über einen kleinen Propeller angetrieben wurde. ![]() |
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Schmierwagen Natürlich
benötigen auch Flugzeugmotore regelmäßig Öl. Bei jedem Zwischenstopp wurde
der Ölstand auf dem jeweiligen Flughafen von den Warten überprüft und
evtl. nachgefüllt. Der typische Lufthansaanstrich der damaligen Zeit hatte je einen sehr breiten schwarze Streifen über die Tragfläche hinter dem jeweiligen Motor. Dies hatte den Hintergrund, dass man die schwarzen Ölstreifen auf den silbernen Außenhaut nicht so deutlich sehen konnte. Mit der Entwicklung der Flugzeuge war auch eine Zunahme von Motoren in Bezug auf Anzahl und Leistung verbunden. Somit stieg auch der Ölverbrauch. Wie man auf diesem Foto des Butzweilerhofs von 1936 sehen kann, wurde auch Schmierwagen mit größerem Vorratstank gebraucht. Bild
rechts:Butzweilerhof um 1926 ein Pumpwagen mit einem Ölvorrat der Firma Shell um die Motoren mit Öl zu versorgen. Bild links: Hinter den Motoren waren die Flugzeuge mit einem schwarzen An- strich versehen um die Ölspuren zu überdecken. Bild unten: Schierwagen mit großem Öltank vor einer Ju 52 |
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Nachtflugbeleuchtung Mit
zunehmenden Passagierzahlen und der Wunsch den Fluggästen auch bzgl. der
Flugzeiten einen höhreren Service zu bieten. wurde die Frage nach sicherem
Nachflug immer dringender. Problematisch war dabei - vor allem in den
dunken Jahreszeiten - die Landung. Um also der anfliegenden Maschine eine
sichere Landung zu ermöglichen, ging ein Angestellter des Flughafens mit
einem Wagen los, um an bestimmten Stellen Petroleumlampen aufzustellen.
Ab XXX wurde auf den Flughäfen eine elektrische Nachtbefeuerung eingerichtet, womit der abendliche Spaziergang entfiel. ![]()
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Kraftfahrzeuge Der
Fuhrpark des Flughafen Köln Butzweilerhof bestand am 1. September 1937 aus
drei Fahrzeuge. Ein Kaelble Tandem-Walze, Baujahr 1927 mit 18 PS zur Instandsetzung des Rollfeld und ein Hanomag Raupenschlepper, Baujahr 1930 mit 40 PS für den Transport von Flugzeugen. Beide Maschinen wurden mit Schweröl betrieben. Gefahren wurden diese beiden Fahrzeuge von Heinrich Breidbach (Köln-Dünnwald, Berliner Str. 913) Ein Elektro-Tankkarren der Kölner Firma Scheele (Bickendorf) hatte eine Leitung von 3,3 PS. Dieser Tankkarren wurde bereits 1926 angeschafft um Flugzeuge, die nicht direkt an einer Tankgrube standen, betankt werden konnten. Insgesamt konnte der Tankwagen 1100 Liter Treibstoff, etwas 1,1 m³, transportieren. Dies war für kleinere Flugzeuge ausreichend, nicht aber für die späteren großen Passagiermaschinen wie die Ju 52, Heinkel He 111, De Havilland, Short L 17 und alle die anderen Maschinen. ![]() Aber auch die Luftpolizei war mit Kraftwagen ausgerüstet.Leider sind mir die Kfz-Typen nicht bekannt. Interessant ist hier, dass sich auf den Wagen bzw. an den Seiten keine Aufschrift "POLIZEI" befindet die auch bei großer Entfernung zeigen, dass es sich um ein Fahrzeug der Flugwache Köln handelt. |
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Für den 1. September 1937 wurde der folgende Wagenpark für den Flughafen Köln Butzweilerhof aufgelistet. Hier wird auch ein Elektro-Tankkarre mit 1,5 t Gewicht der Kölner Firma Scheele aufgeführt. Elektrofahrzeuge der Firma Scheele wurden seit ca. 1905 von der Stadt Köln betrieben. Es ist interessant, dass hier auch der Fahrer Heinrich Breidbach in der Berlinerstraße 913 in Köln-Dünnwald mit aufgeführt wird. ![]() |
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Rasenmäher Natürlich
war es nötig, die weiträumigen Rasenflächen regelmäßig zu mähen. Dazu wurden
Rasenmäher mit Feststoffauspuff genutzt, die in regelmäßigen Abständen über
das Rollfeld getrieben wurden. Leider ist nicht bekannt wie dies
durchgeführt wurde ohne den Flugbetrieb zu stören. |
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Kontrollturm Damals wie heute ist der Kontrollturm eines der wichtigsten Gebäude eines
Flughafens. Der Butzweilerhof seit ca. 1917 einen Kontrollturm der damals
noch Scheinwerferturm genannt wurde. Dieser Turm befand sich zwischen den
Hallen 1 und 2 vor der Werft. Mit dem Umbau zum Zivilflug-hafen 1926 wurde
dieser Tiurm dann an die nördliche Ecke der Halle 2 verlegt. Der Tum wurde noch 1926 bis 1929 noch zwei Mal umgebaut bzw. erweitert. Wichtig war hier der Suchscheinwerfer und die Nachtbefeuerung. Ab 1936 wurde mit dem neuen Flughafenterminal ein fester Turm gebaut, in dem sich auch die Räume der Luftpolizei befanden. Informationen zu dieser Architektur finden Sie im Kapitel "Butzweilerhof 1936 - Architektur - Halle 1" Auf Grund der ganzen Baumaßnahmen die ab 2016 am Butzweilerhof gestartet wurden, verliert der Turm der Luftaufsicht seine dominante Stelle. Bitte lesen Sie zu diesen Bauwerken auch das Kapitel: Die Kontrolltürme von Köln |
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